Apps gibt es unzählige. Sowohl für das iPhone, als auch für Android-Geräte ist der Markt mittlerweile unüberschaubar. Es wird allerdings eine gewisse App-Müdigkeit bei den Nutzern prognostiziert (Van Doorn, Duvestein, SogetiLabs 2016). Die Aussage "Dafür gibt’s ne App" ist ja auch eine große Untertreibung. Denn für jedes - noch so kleine Problemchen - gibt es nicht nur eine, nein es gibt gleich dutzende Apps mit entsprechenden Lösungsansätzen.
Im App-Store gibt es derzeit über 2 Milliarden, in Googles Play-Store sogar über 3 Milliarden Apps. Wer braucht die? Das macht es zum einen schwerer, die passende App zu finden, zum anderen ist für Nutzer oftmals der erweiterte Nutzen einer App im Vergleich zur Webseite nicht ersichtlich. Wozu braucht man eine App, wenn die gleichen Informationen oder Hilfestellungen auch auf der Webseite vorhanden sind?
Unternehmen wie Tobit werben zudem mit kostenlosen Gratis-Apps (Chayns) für jedes Unternehmen. Diese Apps sind jedoch zum Großteil nur ein Spiegelbild der Facebook-Seite der Unternehmen und bieten keinen weiteren Nutzen. Das sorgt für eine immer zunehmendere Überflutung des App-Marktes und damit für immer mehr verwaiste Apps. Und wenn eine App nicht im App-Store bereits ein einsames Dasein fristet, dann spätestens auf dem Smartphone. Die Anzahl von Apps, die von Usern tatsächlich täglich genutzt werden ist nämlich sehr begrenzt.
Pflegt ein Unternehmen Inhalte dann nur noch bei Facebook und nicht mehr auf der Webseite oder schaltet die eigene Internetpräsenz gleich ganz ab und setzt ausschließlich auf die trendige App in Kombination mit der Facebook-Präsenz, steht es in einigen Jahren mit leeren Hände da. Die geposteten Inhalte liegen bei Facebook und das Unternehmen selbst besitzt weder eine Online-Historie, noch eine eigene Online-Präsenz geschweige denn eigene Userdaten und ein brauchbares Ranking im Suchindex.
Sind wir doch mal ehrlich. Was soll ich mit der App einer Bäckerei oder was soll ich mit einer Regionalportal-App, wenn es nicht einen deutlichen Mehrwert gibt? Alle Informationen finden sich meist anderweitig einfacher, leichter, schneller und effizienter. Bietet mein Friseur die Möglichkeit online einen Termin zu vereinbaren und kann man das direkt auf seiner Webseite erledigen, was Dank responsive Design auch ohne Probleme vom Handy aus erledigen werden kann, wozu braucht man dafür dann eine App?
Eine App macht nur Sinn, wenn Sie einen Mehrwert bietet und kein bloßer Abklatsch einer Webseite ist. Kann man diesen Punkt nicht erfüllen, braucht man keine App. Und die User brauchen so eine App schon gar nicht.